Seit dem Jahre 1952 gibt es den Gubener Heimatbund. In diesem Jahr feierte der Verein sein 60-jähriges Bestehen und das 18. Bundestreffen in unserer Stadt. Dies war der Anlass, sein langjähriges Wirken in einer großen Festveranstaltung würdig zu begehen. Vom 4.–6. Mai 2012 fanden die Feierlichkeiten statt.
Den Auftakt dazu machte am 4. Mai ein gemütlicher Kaffeenachmittag im Saal der Gubener Volkssolidarität. Als besondere Überraschung hielt er nach über zehn Jahren ein Wiedersehen mit der Alt-Gubener „Kapelle Vogt“ bereit. In den Jahren 2002 bis 2004 war die Kapelle bei den jährlichen Bundestreffen am Begrüßungsabend präsent und spielte zum Tanz. Auch an diesem Nachmittag konnte man wiederum eine heitere, gelöste Stimmung feststellen. Mit dem „Maiwalzer“ und dem „Weißen Flieder“ stimmte die Kapelle die Heimatbundfreunde auf den Frühlingsmonat Mai ein. Viel Händeschütteln gab es, denn man kannte sich noch aus alten Tanzstunden- und -kränzchentagen im Saal des Restaurants „Altsprucke“. Die Band, die sich immer noch regelmäßig zum Musizieren trifft, dürfte zu den ältesten im Bundesland Brandenburg zählen, zumal die meisten Mitglieder bereits im neunten Lebensjahrzehnt stehen.
Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung am 5. Mai stand die Wahl des neuen Vorstandes. Vier Vorstandspositionen mussten neu besetzt werden. Hier bahnt sich nun ein Generationswechsel an, denn alle neu gewählten Vorstandsmitglieder sind jüngeren Jahrganges. Das sichert einen Fortbestand des Gubener Heimatbundes e.V. in den nächsten Jahrzehnten. Verabschiedet und geehrt wurden die langjährige 2. Schriftführerin Irene Welkisch und der stellvertretende Vorsitzende Siegward Schulze. Namentlich wurden für 60 und 25-jährige Mitgliedschaft zahlreiche Heimatfreunde geehrt. In einer Schweigeminute gedachte man der verstorbenen Heimatbundmitglieder des letzten Jahres.
Am Abend des 5. Mai wurde in der „Alten Färberei“ die Festveranstaltung durchgeführt. Durch das Programm führte der neu gewählte Vorstandsvorsitzende Jan Kuberski. Gerlinde Winter betonte in ihrer emotionalen Festrede, dass es gelte, das alte Guben im Herzen zu tragen und es leben zu lassen, Heimat bleibt immer Heimat, egal, wo man auch lebt. Ihr wurde mit reichlichem Beifall zugestimmt. Danach kamen Grußredner wie der stellvertretende Bürgermeister Fred Mahro, weitere Vertreter der Stadtverwaltung und verschiedener Vereine und Organisationen zu Wort. Im Namen der Mitglieder des befreundeten Gubiner Heimatbundes gratulierten Stefan Pilacynski und vom Gubiner Stadtparlament Zygfryd Gwizdalski.
Im Anschluss erfolgte die Eröffnung des Kalten Büfetts. Zur Unterhaltung und zum Tanz spielte „Die Kleine Gubener Blasmusik“.
Zum Ausklang der Festveranstaltungen war am Sonntag, den 6. Mai, die Besichtigung der Stadt- und Haupt-Kirche in Form einer Führung organisiert. Am frühen Nachmittag gab es noch eine Busfahrt über die Dörfer des früheren östlichen Gubener Landkreises nach Brody (Pförten). Dort wurde eine Kaffeetafel im ehemaligen Graf Brühlschen Schlossgelände (Kavalierhaus) angeboten. Damit ging das 18. Bundestreffen in Guben zu Ende. Trotz aufgetretener Schwierigkeiten, die sich durch den plötzlichen Verlust des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden einstellten, kann man doch jetzt schon von einem gelungenen Fest sprechen. Das war auch an der Reaktion der sehr zufriedenen Heimatbundmitglieder feststellbar.
I. Giebler