die Förderung ...
der Heimatpflege zwischen den Heimatgebiet ansässigen und den außerhalb des Heimatgebietes lebenden Landsleuten
„Theodor Fontane“
Guben vor 100 Jahren
Die Gubener Zeitung, von 1871 bis 1944 kann auf Rollfilm in den Räumlichkeiten der Stadtbibliothek Guben eingesehen werden.
Im Online-Archiv der Gubener Zeitung haben wir für Sie einige Beiträge von 1901 bis 1921 zusammengestellt.
Der Geschäftsgang der Berlin-Gubener Hutfabrik Akt.-Ges. hat, wie die Berliner Morgenp. von zuständiger Seite hört, sich im laufenden Jahre recht befriedigend gestaltet. Der Absatz zeigt eine wesentliche Steigerung, und es liegen zurzeit Aufträge vor, die dem Unternehmen für etwa 1 ½ Jahre volle Beschäftigung gewähren. Da auch die Rohmaterialverhältnisse für die Gesellschaft vorteilhaft liegen, so wird in Verwaltungskreisen mit einer weiteren Erhöhung des Erträgnisses und entsprechenden Aufbesserung der Dividende auf 12 Prozent gerechnet. In den letzten drei Jahren verteilte die Gesellschaft 9,10 und 11 Prozent.
Das Lager von gefangenen Russen ist durch Eintreffen weiterer Transporte, gestern und heute, vermehrt worden. Bei der Ankunft der finsteren Gesellen zeigte sich am Bahnhof und in der Cottbuser- und Kupferhammerstraße dasselbe Bild von zahlreichen Neugierigen, wie es schon bei den früheren Transporten zu erblicken war. Es dürften jetzt über 8000 gefangene Russen, unter ihnen auch Verwundete, im Lager untergebracht sein.
Börsenmanöver. In den letzten Tagen ging eine Notiz durch die Presse, daß ein nicht unerheblicher Teil des Aktienkapitals der Berlin- Gubener Hutfabriken in ausländischen Besitz übergegangen sei. Es handelt sich dabei um unkontrollierbare Gerüchte, die vermutlich von Spekulantenseite in eigennützigem Interesse in die Presse lanziert werden. Jedenfalls liegt kein Grund zu irgendwelcher Beunruhigung vor.
Cottbus 17.Sept. (Das Pferd im Schaufenster.) Gestern nachmittag war am Bahnhofsübergang das vor den Wagen des Landwirtschaftsbesitzers und Kolonialwarenhändlers Konzan aus Schmellwitz gespannte Pferd durch ein Automobil scheu und unruhig geworden. An der Ecke der Bahnhofs- und Lausitzer Straße wurde die Unruhe des Tieres durch einen daher kommenden Straßenbahnwagen noch vermehrt. Der Führer des Wagens konnte es nicht halten: es rannte mit dem Wagen auf den Bürgersteig und in das Schaufenster des dort gelegenen Schokoladengeschäfts von Winkelmann. Das große Schaufenster wurde völlig zertrümmert und die Auslage größtenteils vernichtet oder beschädigt. Auch das Tier erlitt durch Splitter sehr schwere Verletzungen.