die Förderung ...
der Heimatpflege zwischen den Heimatgebiet ansässigen und den außerhalb des Heimatgebietes lebenden Landsleuten
„Theodor Fontane“
Guben vor 100 Jahren
Die Gubener Zeitung, von 1871 bis 1944 kann auf Rollfilm in den Räumlichkeiten der Stadtbibliothek Guben eingesehen werden.
Im Online-Archiv der Gubener Zeitung haben wir für Sie einige Beiträge von 1901 bis 1921 zusammengestellt.
Besitzwechsel. Das benachbarte Rittergut Deulowitz ist durch Kauf aus dem Fischer´schen Besitz in denjenigen eines Landwirts Wernicke aus Berlin übergegangen.
Die Gubener Stadtforst beherbergt an jagdbaren Tieren Rot-, Reh- und Schwarzwild, Hasen, Kaninchen, Birkwild, Dachse, Füchse, Marder und Iltisse, außerdem kommt etwas Wassergeflügel vor und die Waldschnepfen vereinzelt auf dem Zuge. Schwarzwild ist erst seit etwa 15 Jahren dort eingewechselt. Als Seltenheiten findet sich der schwarze Storch und weißbraun geschecktes Rehwild, daneben sind Pirol, Schwarzspecht und Mandelkrähe zu erwähnen. Von Schlangen werden angetroffen die Ringelnatter und die glatte oder thüringische Natter, die schon öfter als vermeintliche Kreuzotter die Waldbesucher erschreckte. Das schon oft behauptete Vorkommen der giftigen Kreuzotter ist noch nicht bewiesen worden.

Warnung vor Zigeunerfrauen.
Vor den in der Stadt umherstreifenden Zigeunerfrauen muß neuerdings wieder gewarnt werden. Unter dem Vorwande eines ganz geringen Einkaufs suchen sie in der stilleren Mittagszeit Geschäfte auf , in denen sie nur einzelne Verkäuferinnen antreffen . Sie geben stets große Scheine in Zahlung und verlangen dann bestimmte Geldsorten zurück , versuchen auch diese selbst herauszufinden . Währenddessen beschäftigt eine Begleiterin die Verkäuferin mit Fragen , so daß diese zuletzt nicht mehr weiß , wie viel sie schon herausgegeben hat , da die kaufende Person das auf den Ladentisch gelegte Geld sofort verschwinden läßt. Auf diese Weise ist eine Verkäuferin in der Frankfurterstraße gestern wieder um 6 Mark geschädigt worden. Auch in anderen Teilen der Stadt haben sich die Zigeunerinnen lästig gemacht. Sie versuchen auch unter der Angabe , Spitzen verkaufen zu wollen, Einlaß in Privatwohnungen zu erlangen . Man sollte sie stets kurzweg abweisen , da sie nur zu stehlen beabsichtigen.
