die Förderung ...
der Heimatpflege zwischen den Heimatgebiet ansässigen und den außerhalb des Heimatgebietes lebenden Landsleuten
„Theodor Fontane“
Guben vor 100 Jahren
Die Gubener Zeitung, von 1871 bis 1944 kann auf Rollfilm in den Räumlichkeiten der Stadtbibliothek Guben eingesehen werden.
Im Online-Archiv der Gubener Zeitung haben wir für Sie einige Beiträge von 1901 bis 1921 zusammengestellt.
Gewitter. In dem durch so viele Anomalien gekennzeichneten Jahre 1908 erscheint es kaum noch als etwas Auffälligen, daß sich 4 Wochen vor Weihnachten ein regelrechtes Gewitter entlädt. Gestern Nachmittag zog in der fünften Stunde eine dicke schwarze Wolke herauf, aus der wiederholt Blitze zuckten, während dröhnendes Donnergroll ertönte. Das Gewitter hat sich über weite Gebiete erstreckt. In Berlin muß es, nach Berichten der dortigen Blätter zu urteilen, noch heftiger als hier gewesen sein. Sechs Personen, unter ihnen drei Telephonistinnen, wurden in Berlin leicht vom Blitz getroffen.
In nächster Zeit soll die Schiedloer Kirche zum Abbruch verkauft werden. Die Orgel derselben ist, wie uns mitgeteilt wird, ihres Altertumswertes wegen für das hiesige städtische Museum erworben worden und wird in nächster Zeit daselbst zur Ausstellung gelangen.
(Die Flugzeughallen kommen nach Frankreich.) Die Flugzeughallen des Frankfurter Flugplatzes werden abgebrochen und sollen in Frankreich wieder aufgebaut werden. Es ist also leider trotz eifrigen Bemühens nicht gelungen, die Hallen, die auch zu anderen Zwecken verwendbar gewesen wären, der Stadt zu erhalten.
Küstrin, 27.Nov.(Ein eigenartiger Stahlhelm.) Ein nicht alltägliches Mißgeschick passierte dem Sprößling eines Eisenbahners in Göritz bei Cüstrin. Der kleine Hosenmatz holte den Emailletopf, der sonst fein säuberlich unter dem Bett stand, hervor und drückte ihn sich würdevoll aufs Haupt. Als er ihm aber abnehmen wollte, ging der „Helm“ nicht mehr herunter und alle Anstrengungen der Eltern, „das Gefäß abzuschrauben“, waren vergeblich. Darob großes Geschrei des Kleinen, dessen Köpfchen immer dicker wurde, so daß der Arzt ebenfalls nicht imstande war, das Geschirr zu entfernen. Man folgte jedoch seinen Rat, einen Schlosser zu holen, der die seltsame Kopfbedeckung abschneiden sollte. Der Meister erschien gleich mit zwei Gehilfen, die den Stahlhelm herunterschnitten, während der Gefangene wie ein Löwe brüllte. Die seltsame Operation war nach einer Viertelstunde glücklich vollbracht.