die Förderung ...
der Heimatpflege zwischen den Heimatgebiet ansässigen und den außerhalb des Heimatgebietes lebenden Landsleuten
„Theodor Fontane“
Guben vor 100 Jahren
Die Gubener Zeitung, von 1871 bis 1944 kann auf Rollfilm in den Räumlichkeiten der Stadtbibliothek Guben eingesehen werden.
Im Online-Archiv der Gubener Zeitung haben wir für Sie einige Beiträge von 1901 bis 1921 zusammengestellt.
Horno: Der Fabrikbesitzer L. aus Forst, der auf der Briesnigker Feldmark die Jagd gepachtet hat, pürschte dort nach Rehböcken umher ; gerade wo zwei Geschwister, ein 14 jähriges Mädchen und ein 7 jähriger Knabe, Kinder des Häuslers N. von hier, das Vieh hüteten, kam ein Rehbock aus dem Dickicht heraus. L. feuerte eine volle Ladung Rehposten nach dem Rehbock ab, traf jedoch eine Kuh, der er ein Horn gänzlich abschoß, auch trafen mehrere Posten den Knaben, sowie das Mädchen; zum Glück waren die Verletzungen der Kinder nicht schwer.
Die Stadtverordneten-Versammlung setzte gestern einen weiteren Merkstein auf dem Wege kommunalen Fortschritts. Nach Ueberwindung vieler Schwierigkeiten ist es dem Ersten Bürgermeister Herrn Dr. Glücksmann gelungen, den ersten Teil eines großzügigen Projekts, das die Versorgung der Stadt Guben mit elektrischer Kraft zum Gegenstande hat und den Ankauf der Seydellschen Mühle nebst Kraftwerk und Wasserrecht bedingte, glücklich unter Dach und Fach zu bringen. Die große Bedeutung dieses gestern von der Stadtverordneten-Versammlung beschlossenen Ankaufes für die Weiterentwicklung der Stadt dürfte wohl jedem Gubener Bürger klar sein; sie geht auch aus der gestrigen Verhandlung hervor, über die wir an anderer Stelle ausführlich berichten.
Oktoberfrühling. Kurz vor seinem Scheiden hat uns der Oktober noch eine Wärme gebracht, die angesichts der weitvorgeschrittenen Jahreszeit vollkommen anormal ist, und die uns an der Schwelle des Spätherbstes nochmals einen Frühling vortäuscht. Seit dem Ende der vorigen Woche sind fast im ganzen Lande die Temperaturen ungemein hoch empor gestiegen und haben tagsüber fast überall
15 Grad Wärme überschritten, zum Teil sogar 20 Grad und mehr erreicht…
Vorsicht bei Ausgabe von Stadtgeldscheinen.
Auf dem Wochenmarkt ereignete sich heute vormittag ein ärgerlicher Vorfall. Eine unbemittelte Frau, die auf dem Wochenmarkt für ihre Dienstherrschaft Einkäufe besorgte, kaufte von einer Gemüsefrau 5 Pfund Zwiebel und gab anstelle eines Hundertmarkscheins einen Fünfhundertmarkschein (Gubener Stadtgeld) und einen Fünfzigmarkschein in Zahlung. Als sie, zu Hause angelangt, ihren Irrtum bemerkte, war es zu spät. Zur Aufklärung des Vorfalles wird die Dame, die neben der Zwiebelkäuferin stand und Rotkohl kaufte, gebeten, sich bei Frau Amtsgerichtsrat Senff, Grüne Wiese 43 hier zu melden.

Zur Bekämpfung des Kartoffelkäfers sollen in Preußen nach einer Verfügung des Ministers des Innern auch Schutzpolizeibeamte herangezogen werden, soweit die übrigen Aufgaben dieser Beamten es irgendwie zulassen, oder soweit Landjäger oder kommunale Polizeibeamte nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Etwa notwendige Anordnungen dieser Beamten gelten hierbei als im landespolizeilichen Interesse erfolgt.