Gubener Zeitung

Die Gubener Zeitung, von 1871 bis 1944 kann auf Rollfilm in den Räumlichkeiten der Stadtbibliothek Guben eingesehen werden.

1923

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4. April 1923

Stadttheater. Am Mittwoch abend findet das Gastspiel der Tanzkünstlerin Hilda Garden statt: die inländische und ausländische Presse lobt ihre bedeutende Tanzkunst. Sie ist in Stuttgart, Dresden, Frankfurt, Wien, Kopenhagen, Leipzig, Dortmund etc. überall außerordentlich gefeiert worden. - Freitag gastiert Frau Dr. Immisch aus Cottbus in dem bekannten Fulda`schen Lustspiel „Die Zwillingsschwester“ - In der Operette wird der große Gilbert -Schlager „Dorine und der Zufall“ vorbereitet, der seit Monaten im Theater am Zoo volle Häuser erzielt.


20. April 1923

Der freche Diebstahl von Obstbäumen im Landkreise Guben wird leider fortgesetzt. Jetzt sind in der Zeit vom 1. Bis 3. D. Mts, an der Chaussee Guben - Cottbus wiederum 3 Stück im Herbst gepflanzte Süßkirschenbäume gestohlen worden. Für die Ermittlung der Diebe, so daß gerichtliche Bestrafung erfolgen kann, hat der Landrat eine Belohnung von 50 000 M ausgesetzt. Zweckdienliche Mitteilungen nimmt das Kreisbauamt entgegen. Alle Kreisinsassen sollten bei der Ermittlung der Diebe behilflich sein.

Eine Baumblüten-Clubfahrt nach Guben mit Damen unternimmt am nächsten Sonntag der Motorfahrer-Club Forst (Lausitz). Die Teilnehmer fahren um 8 Uhr vom Feldschlößchen in Forst ab, dürften also, da mit Verspätungen bei solchen Fahrten immer gerechnet werden muß, zwischen 9 und 10 Uhr in Guben eintreffen. Die Forster Clubmitglieder rechnen mit einer starken Beteiligung.


23. April 1923

Bärenklau. 12.April. (Waldbrand.) Am Montag nachmittag zwischen 4 und 5 Uhr ist in der hiesigen Gutsforst auf bisher nicht aufgeklärte Weise ein Waldbrand ausgebrochen, der auf das angrenzende staatliche Tauersche Forstrevier übergegangen ist. Durch Streuausbrand sind in der Bärenklauer Gutsforst etwa 23 Morgen 26 jährige Kiefernschonung und in der Tauerschen Staatsforst etwa 11 Morgen Kiefernaltholzbestand betroffen worden. Das tatkräftige Eingreifen der herbeigeholten Hilfsmannschaften hat größeren Schaden verhütet.


27. April 1923

Tätigkeitsbericht der Berufsfeuerwehr für das Jahr 1922. Es fanden folgende Alarmierungen statt: 9 (8) bei Großfeuer, 10 (13) bei Mittelfeuer, 19 (32) bei Kleinfeuer, 9 (4) bei blindem Alarm, 18 (80) bei Unfällen, 1! (31) bei Gasvergiftungen, 10 (4) bei Verkehrshindernissen, 4 (28) bei sonstigen Gelegenheiten (Tiere heben, Einsturz usw.). Zusammen 90 (165). Die eingeklammerten Zahlen geben die Tätigkeit des Vorjahres an. Zur Bekämpfung der Brände wurden insgesamt 41 Schlauchleitungen ausgelegt. Fünfmal fanden Rauchschutzgeräte Anwendung. Mit dem Krankentransportwagen wurden 714 Transporte ausgeführt. - Seit Bestehen der Wehr (1.Febr. 1919) bis zum 31.Dez. 1922 fanden insgesamt statt: 211 Alarme bei Bränden, darunter 83 bei Großfeuern. 263 zu sonstigen Anlässen, wie Gasvergiftungen, Unfällen usw. Zur Bekämpfung der Brände wurden 170 Schlauchleitungen ausgelegt. Die Sanitätsabteilung führte vom 1.April 1919 bis zum 31.Dezbr. 1922 2392 Krankentransporte aus.