Gubener Zeitung

Die Gubener Zeitung, von 1871 bis 1944 kann auf Rollfilm in den Räumlichkeiten der Stadtbibliothek Guben eingesehen werden.

1921

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November

01. Januar 1921

Neujahrsaufführung. Die Damen-Abteilung der Turnerschaft Guben E.V. tritt wiederum mit einer größeren Aufführung an die Öffentlichkeit. Das inhaltreiche Programm ist bereits in der Donnerstagnummer der „Gubener Zeitung“ veröffentlicht worden. Es ist darin jeder Geschmacksrichtung Rechnung getragen, so daß jeder Besucher des Abends voll befriedigt sein wird.


02. Januar 1921


04. Januar 1921

Stadttheater. Dienstag findet die voraussichtlich vorletzte Aufführung von „Frau Bärbel“ statt; Mittwoch zum letzten Male „Graf von Luxemburg“ zu Schauspielpreisen. Auf das Gastspiel des Frl. Grete Ilm vom Schauspielhaus in Frankfurt a.M., das am Sonnabend, dem 8. d. M. stattfindet, sei schon heute aufmerksam gemacht. Gegeben wird Ibsens „Nora“; die Vorstellung findet zu Operettenpreisen statt. 


05. Januar 1921

Fürstenberg a.O., 4. Jan. (Aufhebung der Sperre des Oder-Spreekanals.) Die unter dem 14. Dezember v.Js. angeordnete Sperrung des Oder-Spreekanals wird, wie amtlich mitgeteilt wird, mit dem        3. d. Mts. aufgehoben. Der Verkehr auf dieser Wasserstraße wird jedoch zunächst nur für beladene Fahrzeuge, und zwar in beiden Richtungen sowohl für eiserne als auch für hölzerne Fahrzeuge von diesem Tage ab freigegeben.  Der Zeitpunkt, von dem ab leere Fahrzeuge auf dem Oder-Spreekanal wieder zum Verkehr gelangen werden, wird noch bekannt gemacht.


06. Januar 1921

Die zur Errichtung von elektrischen Licht- und Kraftanlagen verwendeten Ersatzmaterialien (Kriegsmaterialien) während der letzten Jahre haben sich nicht bewährt. Eine Anzahl Besitzer des Landkreises haben diese Anlagen der vielen Störungen und sonst mit sich bringenden Gefahren wegen wieder entfernen und neu installieren lassen. Es ist, wie von zuständiger Seite geschrieben wird, festgestellt worden, daß an Stelle der entfernten Anlagen wieder Kriegsmaterial verwendet worden ist, sogar auch dort, wo es sich am wenigsten bewährt hat. Auch bei Besitzern, die sich gutes Material veranschlagen ließen, wurde minderwertige Ware (Ersatz) geliefert. Da schon längere Zeit wieder zweckmäßige Materialien (Friedensware) auf den Markt kommen und die Preise, hauptsächlich bei Kupferleitungen, wesentlich gefallen sind, dürfte der Auftraggeber stets im Vorteil sein, wenn er nur noch bestes Material verlegen läßt.


07. Januar 1921

Die Philharmonische Gesellschaft hatte auf die vielen anderweitigen Veranstaltungen der letzten Zeit Rücksicht genommen und das traditionelle Weihnachtskonzert diesmal ausfallen lassen; außerdem ist wegen anderweitiger Beethovenfeiern in Guben der musikhistorische Vortrag des Herrn Dr. Leopold Hirschberg über Goethe-Beethoven auf Sonntag, den 30.Januar verlegt worden.

Im neuen Jahre tritt die Philharmonische Gesellschaft mit einer besonders hervorragenden Veranstaltung an die Oeffentlichkeit. Wie aus der heutigen Voranzeige hervorgeht, ist es der Philharmonischen Gesellschaft gelungen, die aus 9 hervorragenden Künstlern sich zusammensetzende Kammermusikvereinigung der Kapelle der Staatsoper Berlin für ein Konzert zum Mittwoch, den 19. Januar zu verpflichten. Was die Kammermusikvereinigung auszeichnet und was ihren künstlerisch hochstehenden Leistungen ein ausgesprochenes Gepräge verleiht, ist die überraschende Einheit in der Auffassung eines jeden Tonwerkes, ja des einzelnen Tonsatzes und die wunderbare technische Vollendung in der Darbietung. Da man immer dem Irrtum begegnet, als werden die Konzerte der Philharmonischen Gesellschaft nur für die Mitglieder veranstaltet, sei hier nochmals hervorgehoben, daß Jedermann Zutritt zu den Konzerten hat und sich somit in den Genuß der hervorragenden Konzerte setzen kann.


08. Januar 1921

Die Vereinigung der Kakteenfreunde ist bemüht, für ihre schöne Liebhaberei neue Anhänger zu werben. Es sei daher auf die Anzeige der Vereinigung aufmerksam gemacht. 


09. Januar 1921

Der Niederlausitzer Sängerbund, Sitz Forst (Lausitz) hält morgen, Sonntag, hier im Schützenhause seine ordentliche Bundesversammlung ab. Neben den laufenden geschäftlichen Vorgängen wird sich die Bundesversammlung mit einem in Guben abzuhaltenden Sängertag beschäftigen, zu dem der Bundesverein „Borussia“ in Guben aus Anlaß seines 25.Jährigen Bestehens eingeladen hat. Im übrigen soll auch der Gubener Sängerbund in den „Niederlausitzer Sängerbund“ aufgenommen werden, womit sich die Gubener Vereine einverstanden erklärt haben. Der Niederlausitzer Sängerbund erhält damit einen Zuwachs von 275 aktiven und 232 inaktiven Mitgliedern.


11. Januar 1921

Häuslicher Hilfsdienst. Der hiesige Hausfrauenverein, der schon mehrere hundert Mitglieder zählt, möchte in den Zeiten der Not seinen Mitschwestern gern helfend zur Seite stehen. Dazu ist es nötig , daß sich junge Mädchen oder Witwen aus den Bürgerkreisen finden, die im eignen Haushalt für Stunden, Tage oder Wochen entbehrlich sind, nur als Hausheimchen oder Hausschwester einer Hausfrau beizustehen, die wirtschaftlich nicht in der Lage ist, eine Hausangestellte in ihr Haus zu nehmen. Die aber durch besondere Umstände in Not geraten ist und dringend einer Hilfe bedarf. Diese Heimchen, die ihre Freizeit nutzbringend anwenden, daß sie schwachen erholungsbedürftigen und kinderreichen Hausfrauen helfend zur Seite stehen, sollen selbstverständlich dafür auch bezahlt werden und dabei von der Hausfrau mütterlich, gleich einer jungen Freundin, behandelt werden. Durch das Arbeiten in anderen Haushaltungen werden die Heimchen selbst den größten Nutzen haben, da sie dabei erkennen werden, daß die Pflichten der Hausfrau gar nicht hoch genug eingeschätzt werden können und daß ein behaglicher Haushalt das größte Glück für die Familie ist. Und nun will der Hausfrauenverein solche Heimchen sammeln, die sich bei diesen Liebeswerk betätigen wollen. Er bittet junge Mädchen oder auch Witwen, die die Kenntnisse dazu besitzen, sich zu melden bei Frau Dr. Bräuer, Lindengraben 4, Frau Kaufmann Gebhold, Gasstraße 14, Frau Kaufmann Weinberg, Salzmarktstraße 9, Frl. J. Gast, Haagstraße. 


13. Jamuar 1921


14. Januar 1921

Stadttheater Guben. Am Freitag geht zum zweiten Male die erfolgreiche Operette „Die Spitzenkönigin“ in Szene. Sonnabend wird das hochinteressante Schauspiel „Schwester  Chrysantheme“ aufgeführt. In den Hauptrollen sind Frl. Kunze, Frl. Edith Beyer, Frl. Gliencke und Herr Milling beschäftigt. Spielleitung: Herr Göbbe. - Am Sonntag findet eine Nachmittagsfeier statt, die dem Schaffen und Wirken Heinrich Heines gewidmet ist. Es gelangen Lieder in der Vertonung Schuberts und Schumanns, sowie Bruchstücke aus seinen Werken zum Vortrag. Mitwirkende: Fräulein Kersten, Herr Adam, Herr Pratsch. Einen einleitenden Vortrag hält  Herr Petsch. Da aus dem Publikum der Wunsch laut geworden ist, diese Feier nicht auf den Vormittag zu legen, so wird die Veranstaltung am Sonntag nachm. 4 Uhr stattfinden. Es wird noch darauf aufmerksam gemacht, dass diese Feier für Kinder nicht geeignet ist. Eintrittspreise 1, 2 und 3 M.


15. Januar 1921

Cottbus, 14. Jan. (In welche Ortsklasse wird Cottbus versetzt?) Eine amtliche Mitteilung, ob Cottbus in Zukunft in die Ortsklasse A versetzt worden ist, war bisher nicht erfolgt. Mit Rücksicht auf die große Bedeutung der Sache hat nunmehr der Magistrat beim Reichsfinanzministerium telegraphisch angefragt und folgende Antwort erhalten:: „Cottbus Ortsklasse B, nicht A versetzt, Reichsministerium 1b 1021.“


17. Januar 1921


21. Januar 1921


23. Januar 1921