Gubener Zeitung

Die Gubener Zeitung, von 1871 bis 1944 kann auf Rollfilm in den Räumlichkeiten der Stadtbibliothek Guben eingesehen werden.

1911

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember

2. September 1911


5. September 1911


7. September 1911

Im Monat August sind im hiesigen Schlachthofe geschlachtet und untersucht worden: 24 Bullen, 12 Ochsen, 101 Kühe, 75 Jungrinder, zusammen 212 Rinder (im Vorjahre 227), 708 Kälber (582), 1779 Schweine (1670), 118 Schafe (167), 35 Ziegen (4), 7 Zickel (2), 6 Pferde (4), - insgesamt 2865 Schlachttiere (2656).


8. September 1911

Anlage neuer Schrebergärten.

Wie uns mitgeteilt wird, stellt der Magistrat auf Anregung einiger Herren aus der Bürgerschaft in dankenswerter Weise Land zur Anlage weiterer Schrebergärten zur Verfügung und zwar im sogenannten Krähenbusch, zwischen Kaltenbornerstraße und Sprucke. Es ist dieses Land ja etwas abgelegen, aber durchaus geeignet zur Anlage derartiger Gärten, die doch in erster Linie der Erholung dienen sollen, damit die Pächter, wenn sie abends aus den Arbeitsstätten kommen, gesunde frische Luft atmen und sich nebenbei nützlich beschäftigen können. Zur Stärkung der Gesundheit gibt es ja auch kein besseres Mittel als Bewegung in freier Luft und Arbeit im Freien. Auf dem neuen Terrain soll ein großer Spielplatz für Kinder angelegt werden, ebenso ist die Anlage eines Luft-, Licht-, Sonnen- und Sandbades beabsichtigt. Sogar ein Flußbad, einige hundert Schritt von den anzulegenden Gärten entfernt, soll (im alten Mutterfließ) angelegt werden. Da mit der Anlage dieser Gärten kein Geschäft gemacht werden soll, so sollen diese in der Größe von je 300 Quadratmeter zu etwa 10 M. der Garten verpachtet werden. „Es kann ja wohl nichts schöneres geben“, schreibt unser Gewährsmann, „als einen Garten, nicht zu groß aber auch nicht zu klein, zu dem die Frau mit den Kindern schon nachmittags hinausgeht und dort sich nach belieben beschäftigt. Die Kinder sind von der Straße fort, können sich im Freien, gesichert gegen Unfälle, nach Herzenslust tummeln und abends, wenn der Mann und Vater von seiner Arbeit nach dem Garten kommt, essen sie alle gemeinsam das mitgebrachte oder aus den Früchten des Gartens zubereitete Abendbrot. Nachdem wird noch etwas gejätet, gegossen oder sonst eine leichte Arbeit vorgenommen, und erfrischt kehrt man dann nach Hause zurück.“ Wie wir weiter hören, wird beabsichtigt, aus den Personen, welche dort einen Garten pachten wollen, einen Verein zu gründen, der das Land von der Stadt im ganzen pachtet und die einzelnen Gärten abgibt, sodaß die Pächter gemeinsam an den zu schaffenden Anlagen beteiligt sind. Wir verweisen noch auf das Inserat im heutigen Anzeigenteil, wonach die Interessenten aufgefordert werden, sich am Sonntag Nachmittag im Feldschlößchen (Dubraucke), Kaltenbornerstaße, einzufinden.


9. September 1911


14. September 1911

Die Einführung der 45-Minuten-Stunde soll bereits nach einem Erlaß des Unterrichtsministers, gleich im beginnenden Winterhalbjahr an allen höheren Lehranstalten Preußens erfolgen. Die Gesamtdauer der Pausen ist so zu bemessen, daß durchschnittlich auf jede Lektion zehn Minuten gerechnet werden. Es ist jedoch nicht von vornherein bestimmt, daß nun der Vormittagsunterricht allgemein auf sechs Lektionen ausgedehnt werde; hierzu ist vielmehr von jeder höheren Lehranstalt ein besonderer Antrag zu stellen, und zwar nur dann, wenn angenommen werden darf, daß die Eltern der Schüler in überwiegender Zahl keinen Wiederspruch erheben werden.


23. September 1911

Die Bemühungen um die Schiffbarmachung der Neiße von dem Gubener Umschlaghafen bis zur Mündung scheinen doch noch von Erfolg gekrönt werden zu sollen, denn der Plan, eine regelmäßige Schifffahrtsverbindung zwischen Hamburg, Danzig, Stettin, Breslau bis nach Oberschlesien zu schaffen, nimmt neuerdings, wie die Korrespondenz „Heer und Politik“ mitteilt, festere Formen an. Der Anstoß zu diesem großzügigen Unternehmen geht von der Handelskammer für die östliche Niederlausitz, die in einer Denkschrift den Plan befürwortet hat, diese großartige Schifffahrtsverbindung durch die Schiffbarmachung der Lausitzer Neiße zu schaffen und dadurch den Schiffverkehr bis nach Schlesien in großer Form auszudehnen. Der Plan ist für alle beteiligten Städte und Provinzen von großer Tragweite. Er soll dadurch verwirklicht werden, daß eine Kanalisation der Neiße durchgeführt wird. Ferner sollen mehrere Schleusen, die zur Durchführung des Planes notwendig sind, ausgeführt werden. Es schweben augenblicklich Verhandlungen mit den amtlichen Stellen, die noch nicht zum Abschluß gelangt sind. Die Kosten der Ausführung dieses Planes betragen ungefähr 2 Mill. Mark nach dem bisherigen Voranschlage und werden in der Hauptsache von den beteiligten Kreisen getragen werden. Ob eine Beihilfe der Regierung in Aussicht genommen ist, steht noch nicht fest, da eine endgültige Stellungnahme der Regierung diesem Plane gegenüber bisher noch nicht stattgefunden hat. In Anbetracht der großen wirtschaftlichen Vorteile, welche die Durchführung dieses Planes im Gefolge hätte, darf man aber einen günstigen Ausgang der Angelegenheit erwarten.


24. September 1911

Schiffbarmachung der Neiße. Zu dem gestern mitgeteilten Plan der Schiffbarmachung der Neiße von dem Gubener Umschlaghafen bis zur Mündung teilt uns heute die Handelskammer für die östl. Niederlausitz mit, daß nicht ihr, sondern dem Magistrat in Guben der Vorzug gebührt, die Initiative in dieser Angelegenheit ergriffen zu haben. Die Handelskammer sei dabei lediglich nur Hilfsorgan.